- Notre-Dame-de-Paris
- Notre-Dame-de-Paris[nɔtrədamdəpa'ri], Name der Maria geweihten Kathedrale von Paris, einer fünfschiffigen Basilika mit doppeltem Chorumgang, Kapellen und zweitürmiger Westfassade. An der Stelle mehrerer Vorgängerbauten wurde unter Bischof Maurice de Sully (✝ 1196) 1163 der Neubau begonnen; der Chor war ab 1175 in liturgischem Gebrauch, der Hochaltar wurde 1182 geweiht, das Langhaus mit Kapellen war im frühen 13. Jahrhundert vollendet. Ab 1246/47 wurden von Jean de Chelles (✝ kurz nach 1258) der Kapellenkranz um den Chor erbaut und das Querhaus erweitert, das nördliche Querhausportal um 1260 von Pierre de Montreuil (* um 1200, ✝ 1266) mit reichem Figurenschmuck versehen (Portal Saint-Étienne und Rosenfenster). Bedeutende Bauplastik befindet sich auch am südlichen Querhausportal und an den drei Westportalen; die Westfassade (im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts vollendet) wurde mit ihrer Ausgewogenheit von Vertikal- und Horizontalgliederung, mit Königsgalerie und Rosenfenster Vorbild für viele nachfolgende gotische Kathedralen. Zahlreiche Figuren wurden 1793 während der Französischen Revolution zerstört und 1844-64 wiederhergestellt (wieder aufgefundene Fragmente in Paris, Musée de Cluny). - Unter dem Vorplatz der Kathedrale zeugen in der »Crypte archéologique« die seit 1964 freigelegten Ausgrabungsergebnisse von der Entwicklung des ältesten Teils von Paris seit römischer Zeit.
Universal-Lexikon. 2012.